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Studium und Beruf

 

  • Gebürtiger Waldviertler des Jahrgangs 1964, seit dem Studium in Wien lebend, in ständiger Pendelbewegung zwischen Wien und dem Waldviertel

 

  • Studium der Anglistik und Psychologie/Philosophie in Wien und Aberdeen, Doktoratsstudium Philosophie in Wien

 

  • Bis heute Unterrichtstätigkeit an Gymnasien in Wien, Pressbaum, Klosterneuburg und an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule in Wien

 

  • Auslandslektor an der University of Sheffield (1997-99)

 

 

Künstlerische Entwicklung

 

  • seit 1993         Mal-, Spray- und Schreibprojekte an diversen Schulen und

                               an der KPH Strebersdorf

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  • 1998                Beginn der Auseinandersetzung mit Acryl- und Pastellmalerei

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  • seit 1999          Teilnahme an zahlreichen Malseminaren im In- und Ausland (Sheffield,    

                                Zakynthos, Kosteletz, Boulbon, Bad Reichenhall, Geras, Goldegg u.a.)

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  • seit 2000          Ausbildung in gegenständlicher Ölmalerei bei Stefan Nützel,

                                ab 2008 Kurse bei Karl Schnetzinger

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  • seit 2000         Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft (Pastelle

                               en plein air, Ölmalerei im Atelier), daneben entstehen Akte, Porträts,

                               Stillleben und Abstraktes

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  • 2001 – 2004     Ausbildung in Multimedialer Kunsttherapie (ÖAGG)

 

  • seit 2002       Langjährige Erfahrung und Auseinandersetzung mit QiGong, später mit Zen-

                             Meditation und christlicher Spiritualität, daneben Seminare zu Tantra und

                             Schamanismus

 

  • 2005                Beteiligung an einer Gruppenausstellung der Internationalen

                               Sommerakademie Böhmen

 

  • 2009                Kreativprojekt in der Humanisierten Arbeitsstätte und Ausstellung in Unik.at

 

 

  • 2010                Einzelausstellung von Flusslandschaften in Pastell und Öl in Zwettl (NÖ)

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Zu meinen frühesten Erinnerungen zählt, dass wir als Kinder an meinem Heimatfluss gespielt haben. Ich konnte damals nicht wissen, dass der Kamp zu einer Art Lebensbegleiter und -elixier für mich werden sollte. Die frühe Lektüre von Hermann Hesses Siddharta spielte auf diesem Weg wahrscheinlich eine Schlüsselrolle, aber der Fluss selbst zeigte mir bei unzähligen Wanderungen und Spaziergängen, dass Wandel und lebendige Bewegung keinen Widerspruch bilden zu festem, bleibendem Bestand.

Bald entstand das Bedürfnis, die Vielfalt der Formen und Farben des Flusses und seiner Umgebung in eigenen Skizzen und Zeichnungen festzuhalten. Auch hier war mir Hesse mit seinen farbenfrohen Aquarellen eine Inspiration.

 

Den Traum der kreativen Anverwandlung muss ich jahrelang unterdrückt haben. Er durfte vorerst im Interesse für die Welt der Musik und Literatur weiterleben, und in der Fotografie, die mir von Jugend an eine ständige Auseinandersetzung mit Fragen nach gelungener Komposition ermöglichte. Den Weg zur Malerei fand ich aber erst in einer krisenhaften Phase in England, als ich begann, mich selbst - als Maler und Künstler - zu entdecken. Dabei entstanden neben Versuchen eines gestisch abstrakten Ausdrucks impulsive Selbstporträts, aber auch, dank einer Anregung des Waldviertler Künstlers Karl Moser, die Auseinandersetzung mit dem Medium Spray.

 

Künstlerisch faszinierte mich damals vor allem der Abstrakte Expressionismus der 1950er und 60er Jahre. Aber der Weg dorthin erschien mir zu weit, es fehlten mir einfach, nach eigenem Anspruch, die künstlerischen Mittel. Zum Glück begegnete ich damals einem wunderbar anregenden Mentor, dem Ölmaler Stefan Nützel, der gerade erst den Weg von Bayreuth nach Wien gefunden hatte. Ab jetzt war strenge Schule im kleinen Kreis angesagt, und damit, für einige Jahre, die Beschränkung auf nur drei, dann vier Farben, vor allem aber eine Schule des genauen und wertfreien Sehens, das für mich befreiend wirkte. Endlich entstanden reihenweise Bilder: Porträts, Akte, Landschaften, in realistischer, teilweise impressionistischer Manier.

 

Nach einigen Jahren dann der Wechsel. Der Wille zur Expression hatte sich einfach als stärker erwiesen als jener zur Präzision und Repräsentation. In dieser Zeit fand ich den Weg zu Karl Schnetzinger, der mir eine „Malerpratze“ attestierte und mich ermutigte, ihr zu vertrauen, pastoser zu arbeiten, auch schneller auf den Punkt zu kommen. Seine Kunst, jedes Bild im Laufe seiner Entstehung auf seine Qualität als Ensemble von miteinander kommunizierenden Elementen hin zu befragen, ist für mich bis heute vorbildhaft.

 

Meinen beiden „Meistern“ verdanke ich sehr viel, ich bin beiden zutiefst dankbar. Eine große Inspirationsquelle sind und bleiben aber ebenso die großen Meister der Tradition, die ich bei unzähligen Kirchen- und Museumsbesuchen, vor allem in Italien und Deutschland, lieben lernen durfte: die großen Meister der Gotik-, der Renaissance- und Barockmalerei, die Pioniere der impressionistischen Moderne, wie Monet und Bonnard, dann vor allem Cézanne, Derain, Matisse, die Expressionisten, Lovis Corinth, Richard Gerstl, daneben Giacometti, Bacon, Tapiès, und manch andere.

 

Die größte Lehrmeisterin bleibt für mich aber die Natur selbst: die „äußere“, mit ihrer unüberschaubaren Vielfalt an Formen und Farben und doch zugleich ihrer klaren Struktur und Gesetzmäßigkeit. Parallel dazu die „innere Natur“: das Himmelreich der Intuition und Kreation, wie auch das Schattenreich der starken, oft zerstörerischen Emotion.

 

Was also ist meine künstlerische Zielsetzung, was also, abgesehen vom bleibenden Fokus auf Landschaft und Porträt, das künstlerische Projekt? Kein Konzept, kein Programm. Allein die Hoffnung und das Vertrauen, immer mehr - im Sinne des taoistischen und toltekischen „Nicht-tuns“ - frei malen zu lernen. Oder anders: so frei, so natürlich und lebendig und doch so kraftvoll und klar zu malen, wie mein Fluss fließt, um am Ende aber auch nicht zu vergessen, wie ein Bild geraten muss, um Bestand zu haben: ausdrucksstark, klar und lebendig.

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